SENDEN. Zwei spannende Schulstunden erlebten Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 des Joseph-Haydn-Gymnasiums als Gäste des Heimatvereins im Alten Zollhaus. Geschichtslehrer Tobias Krickau hatte von den Führungen mit dem historischen Schutzmann, dem Kiepenkerl und dem Nachtwächter durch die lange Sendener Geschichte gehört. Daraufhin fragte er den Heimatverein, ob im Alten Zollhaus mit Hilfe der genannten historischen Figuren Geschichtsunterricht über die Napoleonischen Kriege und ihre Auswirkungen in Senden denkbar sei.
Obschon es für einen solchen Unterricht noch kein Konzept gab, sagte der Heimatverein zu. Karl Schulze Höping und Klaus Ehr erarbeiteten – unterstützt von Hermann Geuting – eine Power Point Präsentation, für die sie hiesige Literatur nutzten.
Als sich die Schülerinnen und Schüler im großen Saal des historischen Gebäudes versammelten, löste sich schnell die Anspannung der Referenten. Gebannt lauschten die Gäste den Ausführungen von Schulze Höping und Ehr. Senden war zwischen 1790 und 1820 direkt von den Napoleonischen Kriegen betroffen. „Der Kaiser hatte eine Grenze direkt durch unser friedliches Senden, entlang des Dümmerbaches, gezogen“, erklärten sie den jungen Gästen. Über traurige, aber auch lustige Begebenheiten zu jener Zeit berichteten die Chronisten.
Lobende Worte fand Tobias Krickau für die erstmals als „Hobbylehrer“ aktiven Mitglieder des Heimatvereins. Manchmal sei der Unterricht sehr abstrakt. Da biete es sich an, vor der eigenen Haustür auf Spurensuche zu gehen. Vor allem, wenn das entsprechende Know-how beim Heimatverein vorliege, so Kricklau. „Es ist zu hoffen, dass durch die Kooperation des JHG mit dem Heimatverein eine feste Verbindung entstehe, durch die die Schüler ihren Horizont bezüglich der Regionalgeschichte erweitern“, heißt es in einer Pressemitteilung des Heimatvereins.